Kaufberatung Reanimationspuppen

Sie sind auf der Suche nach einer neuen Reanimationspuppe? Zwischen den einzelnen Herstellern und Modellen gibt es einige Unterschiede, wie z. B. in Material, Hygienesystemen und der Anwendung. Gerne helfen wir Ihnen bei der Auswahl der geeigneten Puppe.

1. Zielgruppe

Für die verschiedenen Zielgruppen gibt es passende Puppen. Möchten Sie die Reanimation an einem Erwachsenen, einem Kind oder einem Baby üben bzw. zeigen? Für jede Zielgruppe gibt es ein unterschiedliches Wiederbelebungsprotokoll und die Reanimation sollte deshalb an der dementsprechenden Puppe geübt werden die am besten die Zielgruppe wiederspiegelt. Auch gibt es spezielle Puppenmodelle für z.B. fülligere Patienten oder Erstickungsfälle.

Des Weiteren ist es anzuraten um über den Transport der Puppen nachzudenken. Kommen die Kursteilnehmer zu Ihnen, oder müssen Sie Ihr Material oft mitnehmen? Oft wird eine anspruchsvolle (und dadurch schwere) Puppe gewählt und zusätzlich eine Anzahl einfacherer (leichterer) Puppen an denen die Kursteilnehmer selbstständig üben können. Dies gewährleistet die Qualität des Trainings, und dennoch sind alle Teilnehmer beschäftigt und die Puppen sind transportierbar. Mit den praktischen „Familien-Sets“ können Sie für alle Zielgruppen eine Puppe mitnehmen.

2. Materialien und Lebensechtheit

Der größte Unterschied zwischen Basis-Puppen und anspruchsvollen Puppen sind die unterschiedlichen Materialien und das Innenleben der Puppen. Dies beeinflusst wie realistisch sich das Training anfühlt. Obwohl auch bei einfacheren Puppen auf Widerstand des Brustkastens und der Atemwege geachtet wird, können Sie durchaus davon ausgehen, dass sich dies bei einer Puppe mit z.B. Federn im Innenleben, um einiges realistischer anfühlt.

Alle Reanimationspuppen, günstige wie teure, verfügen über ein fühlbares Brustbein. Manche verfügen über einen Magen, der bei verkehrter Beatmung aufgeblasen wird.

Reanimationspuppen aus hartem Plastik sind weniger rutschfest als solche mit metallenem Innenleben und Gummi oder weichem Plastik/PVC. Bei anspruchsvolleren Puppen gibt es reichlich Möglichkeiten um eventuell defekte Elemente zu ersetzen. Eine Basispuppe mit verschlissenen Teilen muss oft ganz ersetzt werden.

3. Hygiene

Bei allen Reanimationspuppen wurden Vorkehrungen getroffen um Kreuzkontaminationen zwischen Kursteilnehmern zu verhindern. Verschiedene Hersteller haben unterschiedliche Systeme. Das häufigste sind jedoch Luftwege, in die vom Teilnehmer während der Wiederbelebung Luft eingeblasen wird. Diese müssen regelmäßig, entweder nach jedem Kurs, oder selbst nach jedem Teilnehmer ausgetauscht werden. Dies wird in der Praxis oft nicht ausreichend getan. Das Wechseln der Luftwege kostet Zeit und Geld. Meist wird die Oberfläche der Masken rund um Mund und Nase desinfiziert und der folgende Teilnehmer ist an der Reihe.

Zur Ergänzung dieser Einweg-Luftwege wird manchmal eine hygienische Schranke wie z.B. ein Beatmungstuch verwendet. Dies ist eine dünne Folie aus Plastik mit einem Filter, durch den die Luft geblasen werden kann. In der Kategorie „Hygiene während des Trainings“ finden Sie diese einfache und günstige Option.

Bei Puppen mit weicher Haut müssen die Gesichtsmasken regelmäßig ersetzt werden. Durch das häufige Desinfizieren und Reinigen wir das Material auf die Dauer porös. Das ist der Hygiene nicht zuträglich. Achten Sie auf Materialschäden und erneuern Sie diese zeitig. Neben einer regelmäßigen Desinfektion können Sie das Material auch ganz einfach mit haushaltsüblichen Spülmittel oder Waschmittel reinigen. Auch eventuelle Klebereste der Elektroden lassen sich so einfach entfernen.

4. Messmöglichkeiten und Feedback

In den offiziellen Richtlinien für Reanimation wird mehr und mehr Aufmerksamkeit dem guten Feedback während dem Training gewidmet. Dadurch wissen Trainer und Student genau wie viel Luft eingeblasen wird, wie tief die Kompression ist, etc. Schätzungen gehören so der Vergangenheit an. Reanimationspuppen mit Anzeigemöglichkeit und Software spielen hier eine ausschlaggebende Rolle. Noch immer sind die meisten im Umlauf befindlichen Modelle ohne digitales Feedback. Jedoch haben die meisten Puppen immerhin eine Art einfaches Feedback wie z.B. einen Klicker der bei der richtigen Kompressionstiefe ein hörbares Signal gibt, oder ein Lämpchen dass bei der richtigen Kompressionsschnellheit grün aufleuchtet.

Möchten Sie ein Reanimationsmodell mit ausführlichem digitalen Feedback dann stehen Ihnen die Marken Ambu und Laerdal zur Verfügung. Laerdal mit seiner Resusci QCPR Linie und dem Simpad-Tablet und Ambu mit seiner Ambu Man Wireless Serie und der neuen einfachen Internetverbindung via jedem Browser. So ein Feedback ist praktisch um Fähigkeiten zu analysieren und zu verbessern. Jedoch ist es mit solchen Puppen auch möglich um „blind“ zu üben, d.h. das Feedback auszuschalten um zu zeigen dass das Gelernte nun auch ohne Rückmeldung gut angewandt werden kann.

5. Funktionen

Basisfunktionen die für das Erlernen von BLS-Fähigkeiten (BLS=Basic Life Support) notwendig sind, sind u.a. die Halsüberstreckung, Beatmung, Brustkompression, Heben und Senken des Brustkastens, fühlbarer Herzschlag und Magenbeatmung. Basismodelle verfügen über eine selektierte Auswahl dieser Funktionen, anspruchsvollere Puppen besitzen dahingegen alle Funktionen.

Sie möchten intubieren oder andere ALS-Übungen (ALS=Advanced Life Support) ausführen? Entscheiden Sie sich dann bitte für ein Modell mit Luftmanagementkopf. Des Weiteren gibt es Reanimationspuppen mit bereits eingearbeiteten Elektrodenadaptern für das Üben mit Defibrillatoren. Auch für das Training mit „scharfen“ Defibrillatoren gibt es inzwischen Modelle.

Arme und Beine können das Training realistischer machen. Achten Sie dann darauf dass Ihr Modell mit Gliedmaßen erweitert werden kann. Günstiger ist es oft, diese gleich mit zu bestellen.

6. Preisunterschiede

Zwischen den verschiedenen Reanimationsmodellen herrschen enorme Unterschiede in den Anschaffungskosten. Dies hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, wie Qualität, Funktionen und Feedbackgeräte. Auch sollten Sie zusätzlich die Kosten für Austauschprodukte wie Lungenbeutel und Gesichtsmasken in Ihre Überlegungen mit einbeziehen.